frequently asked questions

Manche Fragen an uns sind in ähnlicher Form schon mehrfach gestellt worden. Die häufigsten sind hier; für weitere stehen wir gerne Rede und Antwort.
Frage Schwule in einer Verbindung - kommt es da nicht zwangsläufig zu Beziehungsproblemen unter Bundesbrüdern, die die Verbindung belasten?
Antwort Wenn man von den statistischen 5% ausgeht, sind wohl nur relativ wenige Aktive einer Verbindung schwul. Daß gerade diese eine Beziehung eingehen, ist entsprechend unwahrscheinlich. Im Zweifelsfall müßten die Betreffenden wohl die Konsequenzen ziehen - so wie Heterosexuelle auch, die sich für die gleiche Frau interessieren, was sicher ungleich häufiger vorkommt.
Frage Meint ihr nicht, daß ihr mit eurem Auftritt dem Ansehen des Verbandes schadet? Untergräbt euer Lobbyismus nicht ein einheitliches Auftreten?
Antwort Homosexualität ist nichts ehrenrühriges. Weshalb sollte die Tatsache, daß es Schwule im CV - wie überall sonst in der Gesellschaft auch - gibt, dann dem Ansehen schaden? Der CV lebt von der Vielfalt an Meinungen aller Cartellbrüder. Es ist sogar gut, wenn diese Lebendigkeit auch nach außen hin sichtbar ist.
Frage Weshalb ist es euch wichtig, daß sich Cartellbrüder "outen" können? Die sexuelle Orientierung geht doch niemanden etwas an.
Antwort Die "sexuelle Orientierung" ist nicht das wichtigste, aber ein wichtiger Bestandteil einer Persönlichkeit. In einem Lebensbund, wie unsere Verbindungen es sind, muß es daher möglich sein, offen damit umzugehen. Die Freundinnen von Bundesbrüdern, die Ehefrauen und Familien nehmen ganz natürlich Anteil am Verbindungsleben und bereichern es. Genau das muß mit den Partnern von Schwulen in den Verbindungen auch möglich sein.
Frage Ist die Akzeptanz von Schwulen im CV nicht längst da? Und ist damit euer Auftreten nicht unnötig und künstlich?
Antwort Es ist uns bekannt, daß es Cartellbrüder gibt, die sich nach ihrem "coming out" weitgehend aus dem Verbindungsleben ausgeklinkt haben, weil sie Aktivität im CV und einen natürlichen Umgang mit ihrem Schwulsein für unvereinbar halten. Aus eigener Erfahrung wissen wir, daß es mit etwas Selbstbewußtsein gut möglich ist.
Vereinzelt wurde sogar unser Ausschluß gefordert, nicht nur, weil wir öffentlich auftreten, sondern speziell weil wir uns nicht gegen das Schwulsein aussprechen und "Betroffene" im CV nichts zu suchen hätten. Deswegen müssen wir Farbe bekennen.
Frage Stoßt ihr nicht vor allem vielen älteren Verbindungsmitgliedern mit eurem Auftreten vor den Kopf? Spaltet ihr damit nicht die Verbindungen?
Antwort Unsere Erfahrung ist, daß die Einstellung zur Homosexualität nichts altersspezifisches ist. Es gibt genauso den äußerst liberalen 80-jährigen Alten Herrn wie den Studienanfänger mit starken Berührungsängsten. Die ältere Generation in unseren Verbindungen "verschonen" zu wollen, würde nicht zum unkomplizierten Austausch zwischen den Generationen passen, wie wir ihn aus dem Verbindungsleben kennen.
Frage Schadet eure Initiative dem Ansehen, das der CV bei anderen Korporationsverbänden genießt?
Antwort In diesem Fall verhält es sich wie mit anderen Fragen auch: der CV muß seinen eigenen Weg gehen. Wenn in Verbindungen anderer Verbände Homosexualität als verwerflich angesehen wird, dann ist das deren Problem bzw. wird einmal zu einem massiven Problem, wie überall, wo Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen.
Frage Wie steht ihr zur Lehre der katholischen Kirche zum Thema Homosexualität? Ist euer Auftreten in einem katholischen Verband nicht ein Widerspruch?
Antwort Es ist unsere Überzeugung aus dem Glauben, daß alle Liebe von Gott kommt. Also auch die zwischen zwei Männern. Alles andere wäre mit dem Glauben kaum vereinbar. Deshalb ist es gut, daß die Moraltheologie in der Beurteilung der Homosexualität in Bewegung gekommen ist. Gerade in einem Akademikerverband muß es möglich sein, auch neue Standpunkte in der theologischen Forschung zu Wort kommen zu lassen.
Fehlt was? Einfach eine e-mail an bunt@crit.de schreiben.


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